Neuvorstellung SsangYong Kyron: Nicht nur preiswert, sondern auch gut
Da erinnert nichts mehr von der robust-rustikalen Erscheinung des Musso.Auch im großzügigen Innenraum wird man überrascht. Recht wertig anmutende, vor allem aber geschmacklich ohne Ausrutscher verwendete Materialien und eine gute Verarbeitung erzeugen durchaus ein Wohlgefühl, zumal es nicht nur für Fahrer und Beifahrer jede Menge Platz gibt und die straff gepolsterten Sitze vernünftigen Seitenhalt bieten. Von einer hohen Sitzposition verfügt der Fahrer über eine gute Rundumsicht und hat alle wichtigen Instrumente gut im Blick. Ablagen und Staufächer gibt es genügend, doch sind die meisten von ihnen zu klein ausgefallen. Das gilt nicht für den Kofferraum, der bereits unter der serienmäßigen Gepäckraumabdeckung 625 Liter Volumen aufweist. Legt man die variable Rückbank um, lässt sich die Ladekapazität auf stattliche 2322 Liter erweitern. Die breite Heckklappe reicht bis hinab zum Stoßfänger, so dass das Beladen mühelos vonstatten geht. Und bei einer Höhe von 2,11 Metern im geöffneten Zustand besteht auch für Großgewachsene eine mehr als ausreichende Kopffreiheit.Angetrieben wird der Kyron von einem 2,0-Liter-Common Rail-Turbodiesel mit 141 PS (104 kW). Die lizenzierte Grundkonstruktion des Vierzylinders stammt dabei wie bislang üblich von Mercedes, den Feinschliff übernahmen die SsangYong-Ingenieure, die in Zukunft auch auf diesem Gebiet noch eigenständiger werden wollen. Das Triebwerk mit einem maximalen Drehmoment von 310 Newtonmeter zwischen 1800 und 2750 Umdrehungen überzeugt sowohl durch genügend Vortrieb bereits bei niedrigen Drehzahlen und angenehme Geräuscharmut.Bei ersten Testfahrten durch die Tiroler Winterlandschaft war der angegebene Durchschnitts-Verbrauch von lediglich 8,4 Liter mit dem optionalen Automatik-Getriebe - ebenfalls von Mercedes - nicht zu prüfen, doch dürfte er im Alltag wohl etwas höher liegen. Wohl zu checken waren dagegen die Fahreigenschaften, die überzeugten. Der fast Zwei-Tonnen schwere Allradler, den es allerdings auch als "nur" Hecktriebler gibt, ist mit dem 2-Liter-Triebwerk verständlicherweise kein Vertreter der sportiven Gattung und braucht mit der sehr gut abgestuften Automatik für den Sprint von Null auf 100 km/h 14,2 Sekunden. Doch reichen Kraft und Drehmoment alle Male, um selbst auf Bergstraßen mehr als flott voran zu kommen.